FC Elmshorn - TuS Appen

It Siems to be so easy!

Ja, was war denn da bitteschön los, Olli im Tiki-Taka-Land, oder was?

Wie im Rausch wirbelte Herr Siems über die Koppel und erzielte vier Touchdowns in einem Spiel. Die neuen Batterien haben sich also gelohnt!

 


 

Holzbein sein wachsam! Andi schwante nichts Gutes vor dem Spiel. Sein kritischer Blick beim Aufwärmen auf das Spielermaterial der Appener Recken zog das bange Fazit nach sich: „Da sind ja gar keine Dicken bei!“ Da hatte er Recht und bei zwei Sportsfreunden von gegenüber war man überdies nicht sicher, ob die ihre altersbedingt notwendige Spielberechtigung eigentlich schon hatten. Unter diesen Vorrausetzungen hieß es die Sinne zu schärfen, die Konzentration hoch zu halten und den Ball flach.

 

Reden wir von uns. Christian im Tor, Michael davor. Gut gereimt und beide hatten einen recht ruhigen Abend, wenn man mal von einer Aktion in der Anfangsphase des Spiels absieht, in der die Appener zu ihrer einzigen wirklich ernst zu nehmenden Torchance kamen. Michael hatte gedanklich schon den Arbeitsdienst am Morgen danach im Kopf und war beim Herausspielen des Balles leicht abgelenkt. Ist aber noch mal gut gegangen. Als Manndecker liefen heute erneut Köhli (hatte Zeit und Lust für einige Ausflüge nach vorne und sogar eine hundertprozentige Torchance auf dem Paddel, sein eingesprungener einfacher Salchow hatte zwar hohe Techniknoten verdient, war am Ende aber wertlos, da das Leder aus einem halben Meter Entfernung weit übers Tor ging und den fließenden Verkehr auf der Wilhelmstraße zu gefährden drohte) und der Comebacker Seppel auf. Dieser fügte sich gleich nach nicht einmal einer Viertelstunde mit einem fußballerischen Leckerbissen ein. Einen tollkühnen Vorstoß über die Mittellinie auf rechts krönte er mit einem fantastischen Uwe-Bein-Gedächtnispass diagonal vorbei an staunenden Mit- und Gegenspielern an die Sechzehnerlinie, wo das Sturmtief Olli einlief und den Ball eiskalt in die Maschen schlug.

 

Im Mittelfeld gab Strotti sein Startelfdebüt, neben ihm sorgten Claas, Duffy, Andi und Dr. Moormann für emsigen Betrieb. Nur wenige Bälle fanden durch dieses engmaschige Netz den Weg auf unser Tor. Die gebündelte Erfahrung aus etwa 5300 Spielen auf Kreis- und Bezirksebene machte sich an diesem Abend einfach bemerkbar.

 

Vorne dann der bereits erwähnte entfesselte Olli Siems und in seinem Windschatten ich, auf den Punkt fit gespritzt mit einer Überdosis Olivenöl und einer Ladung Pferdebalsam untenrum. Und auch das zahlte sich aus, als Olli den Ball nach 20 Minuten rechts zu mir rüberschob und ich kurz vorm üblichen Verstolpern den Ball von rechts aus kommend links in lange Ecke schieben konnte. Sah fast gewollt aus, sodass selbst der Schiedsrichter seine Verwunderung nicht mehr für sich behalten konnte: „Ich wusste gar nicht, dass Du Tore schießen kannst!“ Na herzlichen Dank!

 

Egal. Zweinull; damit war dem TuS der Zahn gezogen. Blöd nur, dass noch 50 Minuten zu spielen waren. Was also tun?

 

Wir machten zur Abwechslung mal mit dem Toreschießen weiter. Eher gesagt machte Olli das. In Hälfte zwei machte er einen lupenreinen Dingsbums, hatte aber – so viel Kritik muss dann am Ende doch noch sein - die Möglichkeit noch zwei Dinger mehr zu machen. Auch ich hatte noch die Möglichkeit das Sechsnull zu erzielen, entschied mich aber gute zehn Meter vor dem Kasten den Torwart anzuschießen, da ich in der Hektik der Situation mir gar nicht überlegt hatte, wie ich jubeln sollte.

 

Auch Claas, Dr. Mo und die taufrisch von der Einwechselbank gekommenen Patschi und Andre hatte die Möglichkeit das Endergebnis auf eine schwindelerregende Zahl zu hieven. Taten sie aber nicht. Ganz weg blieben an diesem Abend übrigens Nachtschichtler (was auch immer das bedeutet) David und Hans (Spliss).  

 

Ach, übrigens. Was sich am Mittwoch beim Abschlusstraining schon zart andeutete, kam nach Abpfiff in der Kabine beim Mannschaftsumtrunk noch einmal voll zur Geltung. Das lokale Nachwuchs-Comedyduo „Murmel & Claas“ bot ein launiges, kurzweiliges Stand-up-Programm mit jeder Menge Herrenwitz und Schenkelklopferei. In diesem Zuge ist der seit Jahren bislang unter dem Beinamen „Kiste“ bekannte Kiste (der den intensiven Liveticker über den Äther schickte) ab diesem Abend nur noch unter seinem neuen Kampfnamen „Fliege“ zu rufen. Bitte unbedingt allen weitersagen. Wir danken Claas für diesen humoristischen Geniestreich. Ich überlege ernsthaft, die beiden Feierabendkomiker künftig in meinem Vorprogramm laufen zu lassen.

 

Wie gewohnt wird es am Ende noch mal musikalisch und niemand anderes als die Crossoverkapelle „Faith No More“ huldigt Olli mit dem Lionel Richie Cover „Easy“ und beim Gitarrensolo greifen wir bitte alle zur Luftgitarre. Schönen Abend noch. Bis die Tage dann.

 


Fotos: Sophie Viemann



Endergebnis: 5:0 (2:0)

Aufstellung: Viemann - Bahr, Homburg, Koehler - Strottmann, Duffke, Chawla, Moormann Wehner - Siems, Tiedemann

Einwechselspieler: Pollehn, Patschan

Tore: Siems (14. Min.), Tiedemann (20. Min), auch Siems (42. Min), schon wieder  Siems (47. Min.), immer noch Siems (57. Min.)

Coach: Schümann

Zuschauer: 5