FC Elmshorn - TSV Gut Heil Heist

Für'n Arsch!

Nicht nur das Ergebnis, auch das Wetter zeigte sich recht herbstlich. Rechtzeitig zum Abend zogen Wolken auf und bescherten uns erste Schauer. Pünktlich zum Spiel kam dann Wind auf und die zweite Halbzeit versank dann im Holsteiner Dauerregen und mein einziger Gedanke war: "Scheiße, warum hab ich eigentlich schon die Sommerreifen draufgezogen!?"

 

Und kein Lied kann schlecht genug sein, um dieses Spiel zu beschreiben, ich hab dennoch eines gefunden! Wozu gibt es schließlich den deutschen Schlager?


Ein paar Worte zum Spiel am Morgen danach. Das angekratzte Ego schmerzt mehr als meine geschwollene Hand, auf die ich nach einem O-soto-gari, der großen Außensichel, meines Judo kundigen Gegenspielers fiel. Aber krieg` ich heute ein Eis, dann tut es gar nicht mehr so doll weh.

 

Dennoch. Was für eine scheiß Woche! Dienstag ist Bayern aus der Champions League rausgeflogen, am Mittwoch Dortmund. Schalke scheitert am Donnerstag im Viertelfinale des Uefa-Cups, wie wir Fußballromantiker immer noch sagen, und gestern haben wir zuhause einsnull gegen Heist verloren. Wenn heute auch noch der HSV gegen Darmstadt gewinnt, dann bin ich aber so was von super bedient und ihr dürft mich Mehmet Schmoll nennen.

 

Was war passiert? Mit dem arroganten Vorhaben drei weitere Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft im Vorbeigehen einzukassieren, fehlte die rechte Anspannung im Kleinhirn bei der gesamten Bande, die namentlich aus dem Langen, Dedl, Michael, Köhli, Andre, Dr. Mo, Andi, Duffy, Martin, Dave und mir bestand. Auf der Bank lauerten Reza, Hans, Nessi und der Irland-Re-Import Seppel. Patschi überforderte im Abschlusstraining die sensible Oberschenkelmuskulatur, das schaffte Olli bereits eine Woche zuvor im Spiel mit Rolands Wedel. Weiter mussten wir ebenfalls ohne Claas, Kiste, Artur, Naim und Joel auskommen. Und Adonis.

 

Die Jungs aus Heist waren kompakte Herrschaften mit dem Body-Mass-Index wie Klaviertransporteure und Waschmaschinenschlepper, teils etwas steif in der Hüfte und antrittsschnell wie Buchsbaumhecken, aber das hat am gestrigen Abend offensichtlich für uns gereicht. Trotz bester Torchancen schon zu Beginn von David, Martin, Andi und mir, blieb die Null auf dem großen, imaginären Videowürfel über dem Ramskamp Super Dome stehen. Heist konnte aber auch ein büschen Fußball spielen und es gelang ihnen aus dem zentralen Mittelfeld heraus immer wieder was Schlaues in Richtung Gegnertor zu kreieren. Der Lange war aber auf dem Posten.

 

In der Pause gab es ein Anpfiff von Bernd und wenig später den Anpfiff vom Schiri und zwar zur zweiten Halbzeit. Tatsächlich kam mehr „Äääktsch’n“ ins Spiel, aber ohne Zählbares. Beste Einschussgelegenheiten endeten knapp überm Querbalken am Fangzaun, dazu zweimal Latte, einmal Pfosten, und wenn das allein schon an Pech reichte, dann warf sich tollkühn der Tormann der Heister in jeden Ball, der seinem Sechzehner auf ihn zukam. Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wann der Führungstreffer fallen musste.

 

Dann aber das hier: Nulleins für die anderen! Was für eine Gummikotze! Das Gegentor hab ich zwar gesehen, dachte aber ich seh‘ nicht richtig. Links wurde der Ball verloren, kam in die Mitte und dort hatte der Typ mit der 8 auf dem Rücken wenig Mühe das Leder unten rechts reinzudreschen. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Zu dem Zeitpunkt waren aber noch zehn Minuten zu gehen und bei bestem Fritz-Walter-Wetter im Grunde genug Zeit das Spiel noch zu drehen, aber nicht an diesem Abend und nicht für uns. Dr. Moormann und Michael spielten längst Sturm, doch ständiges Anrennen und schnelle Bälle vors Tor brachten nichts mehr ein. Schluss, aus die Maus. Verlieben, verloren. Dementsprechend gab es auch anschließend in der Kabine lange Gesichter. Vergessen, verzeihen.

 

Wie scheißegal der ganze Firlefanz jedoch ist, relativiert sich bei der heftigen Verletzung von Nessi, der sich (so die erste Nachricht noch am selben Abend) das Schlüsselbein brach, nachdem er einen normalen Zweikampf führte und unglücklich zu Boden ging. Gute Besserung von hier.    

 

Nächsten Freitag geht es nach Appen und es wird nicht unbedingt einfacher dort. Denn Fußball ist und bleibt ein Arschloch!

 


Fotos: Karen Arnemann/ Sean Siems



Endergebnis: 0:1 (0:0)

Aufstellung: Viemann - Köhler, Homburg, Zimmermann - Pollehn, Chawla, Hägemann, Moormann, Duffke - Tiedemann, Jung

Einwechselspieler: Nestler, Motaghi, Koch, Bahr

Tore: (Ich weiß nicht wie er) Heist (60.)

Coach: Nemitz

Zuschauer: 25



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Kommentare: 2
  • #1

    Kiste (Samstag, 22 April 2017 12:54)

    Wer ist denn der Held, der bei 25 Grad mit 'ner orangenen Mütze spielt? �

  • #2

    Dave (Samstag, 22 April 2017 14:43)

    Ich und liebe sie �